Berghotels 1890–1930. Das baukulturelle Erbe des Südtiroler Tourismus aus historisch-/architekturhistorischer Perspektive

Einladung 11. April 2024, 18:00 - 20:00 Uhr

10/04/2024 News
Touriseum

von Bettina Schlorhaufer

Um 1900 wurde das Hotel als „eine Synthese von Klinik, Wagon-lits und Maschine“ bezeichnet – ein Leitmotiv, das sich durch die Untersuchungen von Bettina Schlorhaufer über den Hotelbau in den Berggebieten Südtirols, Nordtirols und des Trentinos zieht. Im Kern befasste sich die Architekturhistorikerin mit Projekten, die zwischen 1890 und 1930 entstanden. Ihre Analysen führten sie aber auch zurück in die lange Geschichte des Hotelbaus, wo sie entlang der Entwicklung des Tourismus als Massenphänomen ab ca. 1800 die Herkunft des Bautyps Hotel aus frühen Formen der systematischen Beherbergung wie dem Hospital und dem Kurhaus nachzeichnete. Zu ihren Forschungsergebnisses gehört der Nachweis, dass selbst in Südtirol die frühe Architekturproduktion von Hotels auf der Basis innovativer Entwurfsmethoden in Serie bzw. anhand von Modulprogrammen erfolgte – ein methodischer Ansatz, der für den Hotelbau in den Bergregionen mit einem gestalterischen Ziel verbunden wurde. Dieser zeugt von der kulturellen Situation in Südtirol weit vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, wo mit der Realisierung von Berghotels u.a. auch dem politischen Motiv der Raumbeanspruchung Rechnung getragen wurde. Die „Alpenhäuser“ sollten zugleich regional und wie Bollwerke des Deutschtums in den Gebirgen wirken. Vor den Bergkulissen Südtirols platziert, vermittelten sie sich als politische Embleme und in bereits bestehende lokale Sehgewohnheiten integriert. Das Forschungsprojekt wurde mit Mitteln des Touriseums – Südtiroler Landesmuseum für Tourismus/Betrieb Südtiroler Landesmuseen finanziert.

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