Die Botanische Unterwelt

Gruselig und kurzweilig vermitteln die multimedial inszenierten unterirdischen Stationen elementares botanisches Wissen.

In den Landschaften Südtirols führt ein 200 m langer Erlebnisparcours in den Berghang und durch ein Reich, welches das unterirdische pflanzliche Leben unter die Lupe nimmt. Was „überirdisch“ sprießt, grünt und blüht, treibt in der Erde seine Wurzeln und ist dort nicht minder aktiv. Begleitet von wegweisenden Lichtspielen und Klängen führen die unterirdischen Pfade von Höhle zu Höhle und rücken jeweils die zentralen Themen der „Botanischen Unterwelt“ in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: Wasser, Erde, Nährstoffe, Wurzelwerk und Licht.
Vorführzeiten
09:06 Uhr 09:12 Uhr 09:30 Uhr 09:42 Uhr 09:48 Uhr
10:00 Uhr 10:12 Uhr 10:24 Uhr 10:36 Uhr 10:48 Uhr
11:06 Uhr 11:18 Uhr 11:30 Uhr 11:42 Uhr 11:54 Uhr
12:12 Uhr 12:24 Uhr 12:36 Uhr 12:48 Uhr
13:06 Uhr 13:18 Uhr 13:30 Uhr 13:42 Uhr 13:54 Uhr
14:12 Uhr 14:24 Uhr 14:36 Uhr 14:48 Uhr
15:06 Uhr 15:18 Uhr 15:30 Uhr 15:42 Uhr 15:54 Uhr
16:12 Uhr 16:24 Uhr 16:36 Uhr 16:48 Uhr
17:06 Uhr 17:18 Uhr 17:30 Uhr 17:42 Uhr 17:54 Uhr

Gut zu wissen


Die multimediale Vorführung (ohne Betreuung) dauert 17 Minuten und findet alle 6 Minuten abwechselnd in deutscher, italienischer und englischer Sprache statt. Passende Kleidung ist aufgrund der ganzjährigen Temperaturen von 14 Grad Celsius empfehlenswert. Für Personen mit Platzangst (Klaustrophobie) ist der Besuch nicht geeignet. Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren ist der Besuch nur in Begleitung Erwachsener gestattet. Für Kinder unter 8 Jahren wird der Besuch nicht empfohlen.
Station 1
Wasser

Ohne Wasser kein Leben! In einem ewigen Kreislauf verdunstet Wasser durch die Sonnenstrahlung aus den Flüssen, Seen und Meeren. Als Wasserdampf in den Wolken gespeichert, gelangt es als Niederschlag (Regen, Schnee oder Hagel) wieder in Böden, Bäche, Flüsse und Seen zurück. Mangel oder Überfluss an Wasser kann jedoch verheerende Auswirkungen wie Dürre oder Überschwemmungen zur Folge haben.

Station 2
Wurzeln

Die Pflanzenwurzeln nehmen Wasser und Nährstoffe aus dem Boden auf und leiten sie in die oberirdischen Pflanzenteile weiter. Da über die Blätter viel Wasser verdunstet, entsteht eine rein physikalische Sogwirkung, die bewirkt, dass Wasser aus den Wurzeln über die Leitgewebe im Stamm nachgeliefert wird. So vermag eine Pflanze der Schwerkraft zu trotzen und Wasser bis zu 120 Meter hoch nach oben zu ziehen. Durch die schleimartigen äußeren Zellen der Wurzelhaube (Kalyptra) wird das Vordringen der Wurzelspitze im Erdreich erleichtert. So können Wurzeln auf der Suche nach Wasser immer weiter in die Tiefe des Bodens, auch in Klüfte oder Gesteinsspalten, vordringen. Immer dicker werdende Baumwurzeln können so großen Druck auf ihre Umgebung ausüben, dass Gesteinspartien gelockert und abgesprengt werden.

Station 3
Nährstoffe

Der Boden gehört zu den am dichtesten besiedelten Lebensräumen der Erde und spielt eine zentrale Rolle im Kreislauf der Nährstoffe! Amöben, Ameisen, Würmer und viele andere Tiere durchwühlen, durchmischen und lockern den Boden. Zusammen mit Bakterien, Pilzen, Algen und Flechten zerlegen sie Pflanzenreste, tote Tiere und anderes organisches Material in ihre Einzelbestandteile. Die freigesetzten Nährstoffe stehen so den Pflanzen wieder zur Verfügung. Pflanzen brauchen Makro- und Mikronährelemente für die verschiedenen Vorgänge des Stoffwechsels: Stickstoff, Schwefel, Phosphor, Kalium, Calcium und Magnesium werden in größeren Mengen beansprucht. Die Spurenelemente Eisen, Bor, Mangan, Kupfer, Zink, Molybdän und Chlor sind ebenfalls unverzichtbar, allerdings in sehr geringen Mengen. Viele Pflanzenwurzeln stehen in engem Kontakt mit Mykorrhizapilzen, die den Pflanzen Nährsalze und Wasser liefern und dafür als Gegenleistung ihrerseits einen Teil der durch die Photosynthese erzeugten Kohlenhydrate erhalten.

Station 4
Speicherung

Viele Pflanzenarten speichern in ihren unterirdischen Teilen große Mengen an lebenswichtigen Energiereserven in Form von Stärke, Inulin oder Zucker. Bei Bedarf, beispielsweise beim Neuaustrieb, werden die Reserven zurück in die oberirdischen Pflanzenteile geholt. Aus solchen unterirdischen „Vorratskammern“ der Pflanzen sind durch jahrhundertelange Züchtungen für den Menschen wichtige Nahrungsmittel entstanden: Kartoffeln, Maniok, Karotten, Schwarzwurzeln, Rettich, Zuckerrüben, Sellerie, Radieschen, Pastinaken, Rote Beete, Topinambur, Meerrettich usw. Auch medizinische Wirkstoffe werden aus unterirdischen Pflanzenteilen gewonnen (z.B. aus der Baldrianwurzel). Seit der Antike ist die Alraune aufgrund der menschenähnlichen Wurzelform und ihren Inhaltsstoffen eine der berühmtesten Zauber- und Heilpflanzen. Bereits in geringer Dosis tödlich wirkt hingegen das Aconitin des Blauen Eisenhuts.

Station 5
Licht

Das Sonnenlicht ist die Voraussetzung für das Leben auf der Erde. Nur mit Hilfe des Lichts können Pflanzen in der Photosynthese energiereiche pflanzliche Bau- und Energiestoffe erzeugen. Bei diesem Prozess wird der für Mensch und Tier lebensnotwendige Sauerstoff freigesetzt. In den Pflanzensamen – den „Pflanzenembryos“ – beginnt die Keimung: Dabei strecken sich zuerst die Keimblätter dem Licht entgegen. In den grünen Pflanzenteilen erzeugt die Photosynthese unter Mithilfe des Sonnenlichtes aus Kohlenstoff und Wasser organische Stoffe, die zum weiteren Wachstum aber auch als Speicherstoffe dienen. Ist ausreichend Energie vorhanden, entwickeln sich die Blüten, in denen nach der Befruchtung die Samen als neue Pflanzengeneration gebildet werden: Der Kreislauf des Lebens beginnt von Neuem.