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Das Gelände wird als Hofstelle Neuberg erstmals urkundlich erwähnt.
Die Architektur:
Die Ursprünge von Schloss Trauttmansdorff – dem architektonischen Herz der Gärten – reichen bis ins Mittelalter zurück. Um 1300 wurde das Gebäude als Burg Neuberg erstmals urkundlich erwähnt. An der Südwestseite sind die mittelalterlichen Mauern noch zu erkennen, auch die Krypta stammt aus jener Zeit. Erhalten ist auch der Freskenraum aus der Renaissance.
Mitte des 19. Jahrhunderts lässt Graf Joseph von Trauttmansdorff das halb verfallene Gebäude mit neugotischen Elementen auf die heutige Größe erweitern. Damit gilt Schloss Trauttmansdorff als das früheste Beispiel für den neugotischen Burgenbau in Tirol. Der spätere Besitzer Baron Friedrich von Deuster ließ 1899 den Ostflügel des Schlosses um einen großen Saal im Neorokoko-Stil aufstocken und damit die Silhouette des Schlosses entscheidend verändern. In den Jahren 2000–2003 wurde das nach den Weltkriegen vernachlässigte Schloss renoviert: Außenfassade, Kapelle, Krypta, der große Neorokoko-Saal sowie das zweite Obergeschoss mit den Aufenthaltsräumen von Kaiserin Elisabeth erstrahlen heute in neuem Glanz.
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Das Gelände wird als Hofstelle Neuberg erstmals urkundlich erwähnt.
Nikolaus von Trauttmansdorff kauft Neuberg. Zwei Generationen später stirbt dieser Zweig des Geschlechts der Trauttmansdorffer aus. Neuberg ist dem Verfall preisgegeben.
Der Turm stürzt ein und zertrümmert die Kapelle. Das heutige Treppenhaus befindet sich im ehemaligen Turm.
Graf Joseph von Trauttmansdorff aus der Steiermark entdeckt die von seinen Verwandten verlassene Burg. Er lässt das halb verfallene Gebäude auf die heutige Größe erweitern und mit neugotischen Elementen versehen. Die Burg heißt von nun an Schloss Trauttmansdorff. Den Besitz erbt 1867 Reichsritter Moritz von Leon.
Wegen seiner sonnigen und windgeschützten Lage wählt die österreichische Kaiserin Elisabeth Schloss Trauttmansdorff als Winterdomizil.
Baron von Deuster, Großgrundbesitzer aus Kitzingen bei Würzburg, kauft das ausgedehnte Schlossgut Trauttmansdorff mitsamt der dazugehörenden Besitzungen. Der Baron bereichert den Ostflügel des Schlosses mit einem großen Saal im Stil des Neorokoko. Zu Ehren Kaiserin Elisabeths lässt er eine marmorne Sissi-Bank errichten.
Nach dem Ersten Weltkrieg wird Friedrich von Deuster – wie viele andere deutsche Staatsbürger in Italien – enteignet. Schloss Trauttmansdorff heißt nun „Castel di Nova“ und wechselt mit den dazugehörenden Höfen in den Besitz der „Opera Nazionale per i Combattenti“ (ONC), einem Hilfsfonds für italienische Soldaten.
Im Zweiten Weltkrieg dient das Schloss dem deutschen Militär als Lager. Fast die gesamte Einrichtung geht verloren, Trauttmansdorff beginnt zu verfallen. Das Schlossgut wird an mehrere Familien zur landwirtschaftlichen Nutzung verpachtet.
Das baufällige Schloss sowie die Grundstücke aus dem ehemaligen Deuster-Besitz gehen mit dem Autonomiestatut in das Eigentum der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol über.
In den historischen, sensibel renovierten Räumlichkeiten des Schlosses eröffnet am 15. März das Touriseum, Südtirols Landesmuseum für Tourismus.