Dahlien

02/10/2023
Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff
Ihre Vielfalt ist unschlagbar: von Mignon-Dahlien über Halskrausen-Dahlien, Anemonenblütige Dahlien und Kaktus-Dahlien bis hin zu Pompon- oder Ball-Dahlien.
Die kräftig blühenden Pflanzen können nicht nur einzeln, sondern auch wunderbar als sommerliche Hecke gepflanzt werden, die bis in den Spätherbst hinein ihre Farbenpracht versprüht. Vor dem Frost müssen die empfindlichen Knollen allerdings aus dem Boden genommen und frostfrei überwintert werden.

Benannt nach dem schwedischen Botaniker Andreas Dahl, kamen Dahlien ursprünglich nur in Mexiko und teilweise in Guatemala vor, wo heute knapp über 40 Dahlien-Wildarten bekannt sind. Sie wachsen vor allem in Gebirgsregionen, oft auf steinigen Hängen und zuweilen bis über 3.000 Meter Meereshöhe. In den vergangenen zwei Jahrhunderten wurden aus diesen Wildarten etwa 50.000 Dahliensorten gezüchtet, mit unzähligen Blütenformen und -farben sowie völlig neuen Farbkombinationen, darunter auch viele begehrte Sammler-objekte. Ihre Höhe reicht von 20 Zentimetern bei Zwerg- oder Mignon-Dahlien, die sich auch für den Balkonkasten eignen, über die durchschnittliche Höhe von 150 Zentimetern der meisten Sorten bis hin zu den bis sechs Meter hohen, riesigen Baumdahlien mit dicken, verholzten Trieben.

Standort:

sonnig bis halbschattig

Wasserbedarf:

hoch bis mäßig

Winterhärte:

in Mitteleuropa nicht frostresistent

Wuchshöhe:

20-150 cm

Blüte/Attraktivitätszeitpunkt:

VI bis zum ersten Frost

Blütenpracht

Dahlien zeigen alle erdenklichen Farb-schattierungen: Weiße, gelbe, orange, rote, rosa, lila, violette und sogar mehrfarbige Blüten gibt es, lediglich Blautöne kommen nicht vor. Was wie eine einzelne Blüte aussieht, ist botanisch ein Blütenstand aus zahlreichen kleinen Einzelblüten, die in einem „Körbchen" zusammensitzen (Korbblütler). In der Mitte (Scheibe genannt) befinden sich die Röhrenblüten, aus denen der Griffel herausragt, außen herum sitzen die dekorativen Zungen- oder Strahlen-blüten. Sie sind die „Marketingabteilung", die sich hübsch und auffällig gemacht hat, um Bestäuber anzulocken. Bei ungefüllten Dahlien ist die Scheibe deutlich sichtbar. Bei gefüllten Dahlien-sorten sind die Blütenköpfe so dicht besetzt mit Zungenblüten, dass die Scheibe nicht mehr zu sehen ist. Sie sind zwar besonders attraktiv, bieten Insekten aber kaum Nahrung.

Standort und Pflege

Dahlien lieben einen sonnigen Standort, vertragen aber auch Halbschatten. Sie mögen humusreiche, lockere und luftdurchlässige Böden und bekommen im Frühling nach dem Austrieb und im Sommer eine organische Düngung. Ins Beet kommen Dahlien erst nach den letzten Spätfrösten im Frühjahr. Um eine frühere Blüte zu erzielen, lohnt es sich, die Dahlie im Topf vorzuziehen. Der Wasserbedarf ist mittelmäßig bis hoch. Wegen der Anfälligkeit gegenüber Pilzen sollten Dahlien nie über den Blättern gegossen werden, eine Tropf-bewässerung wird empfohlen. Zu den möglichen Pilzkrankheiten zählen die Blattfleckenkrankheit, die Stängelfäule und der Grauschimmel. Probleme bereitet gelegentlich auch der Mehltau, hier sollte ab den ersten Infektionen nach jedem Regen mit Backpulver (Natriumhydrogencarbonat) entgegengewirkt werden. Schnecken können mit Dünger auf Basis von Zitronensäure und dem Spritzen von Lebermoosextrakt abgewehrt werden. Weitere mögliche Schädlinge sind Blattläuse, Blattwanzen, Eulenraupen, Ohrwürmer, Rote Spinnen und Weichhautmilben.

Überwinterung

Dahlien sind Knollenpflanzen. Sie bilden während der Wachstumsperiode Teile ihrer Wurzeln zu länglichen Knollen um, in denen sie Nährstoffe für den Neuaustrieb speichern. In Mexiko herrscht von November bis April Trockenzeit, in der die Dahlien eine natürliche Ruhephase einlegen, bevor die Knollen in der nächsten Regenzeit neu austreiben. In weiten Teilen Europas sind die Winter dafür zu kalt, die Ruhephase müssen die Dahlien-Knollen daher im Keller absolvieren. Sobald die ersten Fröste die oberirdischen Teile beeinträchtigen, werden diese auf ca. zehn Zentimeter Länge abgeschnitten und die Knollen ausgegraben. Dann müssen die Knollen von überschüssiger Erde gereinigt werden und können im Keller überwintern. Wichtig ist eine dunkle, kühle und trockene Lagerung, damit die Knollen nicht faulen. Zwischen den Stängeln sitzen die Knospen für den Neuaustrieb im nächsten Jahr, sie dürfen nicht beschädigt werden.

Verwendung

Dahlienblüten und -knollen sind essbar. Die Blütenblätter können in den Salat gestreut werden und schmecken je nach Sorte unterschiedlich. Die Knollen können geschält und wie Kartoffeln gekocht werden. Sie schmecken fenchel- oder sellerieartig bzw. nach Schwarzwurzel, Spargel oder Kohlrabi. Je länger die Knollen gelagert werden, desto süßer werden sie, weil das enthaltene Inulin in Fruktose umgewandelt wird.