Der Granatapfel

24/05/2023
Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff
Art- und Vulgärname leiten sich wegen der vielen Samen vom römischen malum granatum (lat. granum = Korn), also gekörnter Apfel, ab.
Granatäpfel treiben sehr spät aus, dafür blühen sie im Sommer, wenn viele der anderen Gehölze ihre Blütezeit schon hinter sich haben, und bilden im Herbst schöne Früchte. 
Der Granatapfel stammt ursprünglich aus Vorderasien und wird im gesamten Mittelmeerraum seit der Antike kultiviert. Wegen der vielen Samen und der leuchtend roten Farbe der Früchte galt der Granatapfelbaum in vielen Kulturen als Fruchtbarkeits- und Machtsymbol, was ihm Eingang in die griechische Mythologie – er gilt als Symbol der Liebesgöttin Aphrodite – ebenso wie in die Bibel und den Koran verschaffte. Auch der Reichsapfel des Heiligen Römischen Reiches geht auf den Granatapfel zurück.

Standort: sonnig

Wasserbedarf: mäßig

Winterhärte: winterhart bis ca. -9°

Wuchshöhe: 2-4 m

Blüte/Attraktivitätszeitpunkt: VI-VII

Erntezeit: IX-X
Die trichterförmigen, leuchtend orangeroten, manchmal auch weißen oder cremegelben Blüten stehen in Büscheln von bis zu fünf Stück zusammen. Zur Fruchtreife bleiben die Spitzen des glockenförmigen, ledrigen Blütenkelches bestehen und „krönen“ die Frucht. Zwar werden die leckeren Früchte nördlich der Alpen selten genussreif, können aber für allerlei Dekorzwecke verwendet werden.

 Aber Achtung: Gefüllt blühende Granatapfelsorten bilden in der Regel keine Früchte aus, deshalb sollte, wer sich an den Früchten erfreuen will, einen einfach blühenden Granatapfel pflanzen.
Standort

Der Granatapfel liebe es sonnig und warm, nur dann bildet er Blüten und Früchte aus. Im Winter toleriert er Frost bis maximal -9 °C und der Boden muss neutral bis schwach sauer sowie locker und luftdurchlässig sein. Ein kleiner Granatapfelbaum oder -strauch lässt sich auch im Kübel ziehen und kann so drinnen überwintert werden. Da die Pflanze ihre Blätter abwirft, kann sie auch dunkel stehen, bei Temperaturen zwischen 2 und 8 °C. Sie braucht in dieser Zeit wenig Wasser und keine Düngung.

Pflege und Schnitt

Der Granatapfel ist ein dicht verzweigter Kleinbaum bzw. Strauch und wird zwei bis vier Meter hoch bei einer Breite von ebenfalls bis zu zwei Metern. Mit einem gezielten Rückschnitt, idealerweise im Frühjahr nach dem Austrieb, lässt er sich gut in Schach halten. Alle zwei Jahre sollten einige ältere Äste entfern werden, damit neue nachtreiben. Auch dicht übereinanderliegende und aneinanderreibende Äste werden entfernt – insgesamt sollte beim Rückschnitt rund ein Fünftel des Gesamtvolumens der Pflanze entfern werden.


Der Granatapfelbaum hat einen mittleren bis hohen Nährstoffbedarf, dafür ist der Wasserbedarf nur mäßig bis gering. Im Frühjahr erhält er, egal ob er drinnen oder draußen überwintert hat, eine organische Düngung. Der Granatapfel ist unter guten Standortbedingungen nicht besonders anfällig für Krankheiten, gegen Blattläuse und Spinnmilben ist aber auch er nicht gefeit.

Verwendung

Die ungefähr apfelgroßen Früchte sind zunächst grün, später orangebraun bis rot gefärbt. Essbar sind die süß-säuerlichen, glasig-rubinroten Samenmäntel, die die vielen Samen umgeben. Granatäpfel sind reich an sekundären Pflanzenstoffen wie Antioxidantien (Flavonoide und Polyphenole), die sich positiv auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirken.

Wer in seinem Garten kein Platz für einen größeren Granatapfelstrauch oder -baum hat, für den gibt es auch Zwergsorten:

Punica granatum var. nana bleibt klein und bildet kleine Zierfrüchte aus.