Die Lilie

14/06/2023
Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff

Bezaubernde Schönheiten für Ihren Garten

Sie wird von Gartenbesitzern sehr geschätzt und deshalb gern gepflanzt: die Lilie. Liliensorten gibt es unzählige und durch sie bzw. ihre eindrucksvolle Farbpalette zeigt uns die Natur wieder einmal, wozu sie fähig ist. Mit ihren großen duftenden Blüten wirft sie ihre vielfältigen Farben dem Betrachter entgegen, vom kräftigen Orange bis zum dezenten Weiß.

Wahrscheinlich haben Sie auch schon ...

... ihren Duft einatmen bzw. ihre Blüten bestaunen dürfen. Es gibt über 100 Arten von Wildlilien, die meisten von ihnen in den nördlichen gemäßigten Zonen der Erde vorkommen.


Auch in unseren Gegenden gibt es sie. So zählen zu unseren einheimischen Vertretern der Türkenbund und die Feuerlilie. Die wohl bekannteste ist die weiße Madonnenlilie, welche im östlichen Mittelmeergebiet zuhause ist. Sie gehört zu den ältesten Kulturpflanzen und erlangte vor allem in religiösen Zusammenhängen besondere Bedeutung. So stehen die weißen Lilien, insbesondere im Christentum, für Jungfräulichkeit und Reinheit. 


Durch das Eingreifen des Menschen wurden über die Jahre hinweg unzählige Hybriden gezüchtet, die gegenüber den Wildlilien viele Vorteile haben, vor allem in ihrer Wüchsigkeit. So hat die die Lilienzüchtung mittlerweile ca. 10.000 registrierte Hybriden hervorgebracht, welche in 8 Divisionen eingeteilt werden. Von den asiatischen Hybriden zu den Martagon-Lilien, den Trompeten-Hybriden oder den Orientalischen Hybriden und viele mehr.

Sie wünschen sich auch in Ihrem Garten Lilien? Kein Problem.

Lilien bereichern Gärten mit ihrem wunderschönen Blütenzauber und Duft. Warum sollte er dann in Ihrem Garten fehlen? Muss er auch nicht. Suchen Sie sich ihre Lieblingslilien aus und pflanzen Sie sie in Ihr Staudenbeet. Achten Sie auf eine niedrige Begleitbepflanzung, denn: Lilien lieben einen schattigen Fuß! Und auch wenn Sie keinen Garten besitzen sollten, müssen Sie nicht auf diese schönen Blüher verzichten. Lilien können auch im Topf kultiviert werden, müssen dann allerdings gut mit Nährstoffen versorgt sein. Planen Sie Ihre Lilienpflanzung für den Herbst und stöbern Sie bereits jetzt zwischen all den wunderbaren Hybriden und Wildlilien, die es am Markt gibt.

Wichtig beim Pflanzen:

  • Beste Pflanzzeit: September/Oktober (nur die Madonnenlilie (Lilium candidum) sollte im August gepflanzt werden)
  • Tief pflanzen, damit die Lilie standfest bleibt, denn die Wurzeln, die die Lilie stabil halten, entwickeln sich auch am Stängelteil, der von Erde bedeckt ist.
  • Pflanztiefe: mind. 3-mal so tief, wie die Zwiebel groß ist. Nur die Madonnenlilie ist hier wieder eine Ausnahme, sie darf nur einige cm mit Erde bedeckt sein.
  • Sorgen Sie für eine gute Drainage unter der Zwiebel. Lilien vertragen keinen verdichteten Boden und stauende Nässe.
  • Lilien brauchen Nährstoffe. Am besten versorgen sie ihre Lilie mit Terra Preta Erde, sodass ihre Lilie genügend Nährstoffe erhält, um prächtig zu blühen. Lilien sind Starkzehrer und brauchen vor allem im Frühjahr eine gute Düngung. Im Herbst nochmals mit Terra Preta oder mit Hornspänen und Urgesteinsmehl nachdüngen.
  • Wichtig: An die Lilienzwiebel darf kein unfertiger Kompost oder Mist.
  • Damit die Zwiebel Kraft sammeln kann und sich vermehrt, entfernen Sie die Samenkapseln. Den Stängel der Lilie lassen Sie aber stehen, bis er völlig trocken ist.

Krankheiten:

Lilien sind anfällig für Pilzerkrankungen, wie Botrytis und Fusarium (Zwiebelfäule). Bei feuchtwarmer Witterung befällt Botrytis gerne die oberirdischen Teile der Lilie, erzeugt braune Flecken und führt zum Absterben der Triebe. Deshalb verwenden Sie besser resistentere Sorten und behandeln sie mit Propolis und Brennesselextrakt. Sorgen Sie dafür, dass die Bodenhygiene stimmt. Urgesteinsmehl und Kalkstickstoff helfen Pilzsporen abzutöten. Und noch wichtig: Pflanzen Sie nicht zu eng und vermeiden Sie es, botrytisanfällige Pflanzen wie Tulpen neben Lilien zu pflanzen.

Schädlinge:

Lilienhähnchen sind gefräßige rote Käfer, die die Lilien kahlfressen. Unser Tipp gegen sie: Absammeln, absammeln und nochmals absammeln. Für die Vermehrung der Lilien gibt es verschiedene Formen z.B. durch Zwiebelteilung oder Zwiebelschuppenvermehrung, durch Bulben, die sich entweder am Stängel oder in den Blattachseln befinden oder anhand von Samen.





Persönliches Highlight unserer Beetgestalterin Gabriele Pircher:

Lieblingslilie ist für mich eindeutig die Lilium leichtlinii, eine goldgelbe Lilie. Wir haben sie im Staudenbeet mit Stipa gigantea, dem Riesen-Federgras gepflanzt. 
Besonders beeindruckend in ihrer Größe sind die Baumlilien. Sie sind Hybriden aus Orientalischen Lilien und Trompetenlilien.