Rosa mutabilis

10/05/2023
Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff
Die zweite Maihälfte ist die Zeit, in der die Rosen ihre volle Blüte herzeigen und die Blicke der Menschen auf sich ziehen.
Schon Ende April gibt das Meraner Rösl den Startschuss für die neue Rosensaison, woraufhin die Wildrosen nachziehen Eine besonders schöne Rosenart und ein persönliches Highlight unserer Direktorin Gabriele Pircher in unseren Gärten ist die Rosa mutabilis. Eine Besonderheit von ihr ist der Wechsel ihrer Farbschattierungen, wenn sie den Sommer über durchblüht und von rosa bis apricot die Farbvarianten durchspielt. Ihre zarten, flatternden Blüten schmücken den Garten bis in den Winter hinein und bieten zahlreichen Insekten Nahrung.

„Hall of Fame“

Aufgrund ihrer hohen Schädlingstoleranz und landschaftlichen Wertes wurde sie vom Weltverband der Rosengesellschaften in die „Hall of Fame“ der historischen Rosensorten aufgenommen.

Die Rosa mutabilis trägt ihren Namen, weil sich die Farbe ihrer Blütenblätter (ver-)wandelt. Sie gehört zur Gruppe der China-Rosen und zeichnet sich durch eine überraschende Robustheit aus. Sie blüht fast das ganze Jahr über – selbst im Schnee trägt sie manchmal noch Blüten. 

Sie braucht allerdings viel Sonne, um ihre volle Blütenpracht zu entfalten. Aufgrund ihrer hohen Schädlingstoleranz und landschaftlichen Wertes wurde sie vom Weltverband der Rosengesellschaften in die „Hall of Fame“ der historischen Rosensorten aufgenommen. 

Ab Mai öffnen sich kupferrote Knospen zu ungefüllten, „flatternden“ Blüten, die wie zarte Schmetterlinge wirken und täglich ihre Farbe wechseln: Die unterschiedlich gewellten Blütenblätter sind im Aufblühen auf der Innenseite honiggelb und auf der Außenseite orange und färben sich dann zu einem kupfrigen Lachston, der schließlich in Karminrosa und Karminrot übergeht. Dadurch sind Blüten in den verschiedenen Farbtönen gleichzeitig am Strauch und erzeugen ein faszinierendes Farbenspiel. 
Mit den Farben spielen übrigens nicht nur die Blüten: Im Austrieb sind Triebe und Blätter sowie die Stacheln der Rosa mutabilis purpurrot gefärbt, die Blätter werden später blaugrün. Im Herbst leuchten dann die Hagebutten in Orange und Rot.
Standort

sonnig

Wasserbedarf

mäßig

Winterhärte

winterhart bis -15°

Wuchshöhe

1 - 3 m

Blüte/Attraktivitätszeitpunkt

Mai bis November

Standort und Pflege

Die Rosa mutabilis ist eine Strauchrose, die zwischen einem und – mit Kletterhilfe – drei Meter hoch wachsen kann. Sie liebt einen sonnigen und geschützten Standort mit einem humusreichen, lockeren und luftdurchlässigen Boden und hat einen mittelhohen Wasserbedarf. Rosen sollten grundsätzlich einmal im Frühling und einmal im Sommer organisch gedüngt werden, z.B. mit Hornspänen und Kompost.


Rosen gelten als anfällig für Pilzkrankheiten, vor allem für Mehltau. Hier hilft eine Behandlung mit abwechseln Lecithin und Backpulver, sobald man die ersten Infektionen festgestellt hat und dann nach jedem Regen. Gegen Rostpilze, Sternruß- und Mehltau kann ab Blattaustrieb monatlich mit verschiedenen Mitteln wie Schachtelhalm-, Knoblauch- oder Brennnesselextrakt vorbeugend gestärkt werden. Wichtig ist das sorgfältige Entfernen aller kranken Blätter an den Pflanzen und auf dem Boden in den Wintermonaten, damit die Krankheiten nicht übertragen werden. Bei allen Pilzkrankheiten gilt: Nicht über den Blättern gießen! Empfehlenswert ist eine Tropfbewässerung.

 
Unter den tierischen Schädlingen steht die Rosenblattlaus an erster Stelle. Sie wird mit Knoblauchextrakten oder mit zink- und schwefelhaltigem Blattdünger ferngehalten. Die Behandlungen zur Pflanzenstärkung sind nur am frühen Morgen oder am Abend durchzuführen, da es sonst zu Verbrennungen auf den Blättern kommen kann.

Schnitt

Der Rosenschnitt ist eine Wissenschaft für sich und je nach Sorte sehr unterschiedlich. Bei den meisten Rosen sollten die Triebe mit verwelkten Blüten auf ca. zwei bis drei Augen zurückgenommen werden. Nicht aber die Wildrosen. Sie blühen nur einmal und bilden dann die Hagebutten aus, die sich im Herbst rötlich färben. Zusätzlich sollte im Frühling ein Rückschnitt erfolgen, wobei man auch einige ältere Triebe entfernt, um neue zu fördern. Je nach Wuchs der Pflanze muss man den genauen Schnitt vor Ort bestimmen.

Geheimnisvolle Herkunft

Die Herkunft der Rosa mutabilis ist mysteriös. Es ist nicht bekannt, wie sie in den Garten der Isola Bella des Prinzen Borromäus (Prinicipe Gilberto Borromeo) im Lago Maggiore kam. Bekannt ist lediglich, dass der Prinz die Rose 1896 dem Schweizer Pflanzenexperten Henry Correvon geschenkt haben soll, der sie im Inselgarten entdeckt hatte. Correvon nahm die Rose mit in die Schweiz, von wo aus sie das übrige Europa und die Vereinigten Staaten eroberte.