Sommerzwiebel

10/05/2023
Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff
Kenner wissen: Es gibt auch für den Sommer wunderschöne Zwiebelpflanzen.
Diese sind meist farbfrohe und exotische Varianten aus wärmeren Gefilden. Die können dann eben nicht im Herbst gepflanzt werden, sondern erst wenn die Gefahr der Bodenfröste im Frühjahr gebannt ist.

Zu den bekanntesten Sommerzwiebeln gehören zweifellos die Gladiolen, die viele von uns als Schnittblume kennen. Und hier gibt es viele Sorten und einige Arten, die auch Sie in Ihrem Garten pflanzen können. Das können großblumige Schnittsorten sein, aber auch kleinblütigere Gladiolen, die gut in ein Staudenbeet passen. In wärmeren Gebieten sind manche kleinblütigeren Gladiolen sogar winterhart z.B. die Gladiolus communis subsp. byzantinus oder auch Siegwurz genannt. Ihre lila Blütenpracht zeigt sie bereits jetzt im Mai, aber auch weil ihre Zwiebel schon im Herbst in die Erde kommt.

Eine weitere winterharte Zwiebelpflanze ist die Montbretie (Crocosmia), die bei uns in den Gärten schon länger Einzug gefunden hat. Sie bleibt über Jahre im Beet und triumphiert mit ihren eleganten Blütenständen. Die Sorte ‚Lucifer‘ hat besonders intensive rote Blütenstände!

Tipp

Für alle nicht winterharten Zwiebelpflanzen gilt: Die Frühjahrspflanzung wird erst nach den letzten Bodenfrösten durchgeführt.

Eine unserer Favoriten bei den nicht winterharten Sommerzwiebeln ist die exotische Schopflilie (Eucomis comosa). Sie stammt aus Südafrika und darf erst ins Beet, wenn es keinen Frost mehr gibt. Eine besonders hübsche Varietät ist die rotblättrige Eucomis ‘Sparkling Burgundy‘. Wie die meisten Sommerzwiebeln bevorzugt auch sie einen durchlässigen und gut nährstoffversorgten Boden.

Außerdem noch wunderschön ist die Tigerlilie oder Tigridia pavonia. Sie stammt aus Mexiko und auch sie bevorzugt durchlässige, lockere, aber humusreiche Böden. Ihre exklusive Blüte hält nur einen Tag, weshalb diese Zwiebeln immer als Gruppe gepflanzt werden sollten.

Foto: Citron CC-BY-SA-3.0

Besonders angetan hat es uns in den Gärten aber eine kleinere und ganz zarte Zwiebelpflanze: das Korallentröpfchen (Besserea elegans). Dieses stammt wie die Tigerlilie aus Mexiko und verlangt nach einem sehr sonnigen Standort. Gleichzeitig braucht es aber eine gute Nährstoff- und Wasserversorgung, damit es Blüten bildet.

Die Auswahl an Sommerzwiebeln ist groß. Am besten, Sie probieren fleißig aus! Nicht vergessen allerdings: Die Zwiebeln müssen vor dem Frost wieder aus der Erde und im Keller trocken überwintert werden. Im Frühjahr können sie dann erneut ins Beet oder auch im Topf gepflanzt werden.


Die Tipps haben Sie, jetzt können Sie dem Sommer entgegenzwiebeln.

Der Profi-Tipp

Die Blätter von Tulpen und Narzissen nach der Blüte nicht abschneiden, sondern einziehen lassen. So können die Pflanzen genug Nährstoffe in den Zwiebeln sammeln und Kraft für den Austrieb im nächsten Jahr schöpfen.