Hortensien

10/07/2023
Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff
Die Hortensie ist der Allrounder unter den Gartensträuchern.
Sie bezaubert als Solitärstrauch, als Hecke oder flächig gepflanzt ebenso wie als Kübelpflanze auf dem Balkon oder der Terrasse. 

Ihre schöne und vor allem lange Sommerblüte macht sie zu einem Must-have.

Hortensien sind dankbare Pflanzen: Sie blühen lange, von Ende Juni bis in den Herbst, und zeigen dabei eine erstaunliche Farbenvielfalt – neben Blau und Weiß finden sich auch fast alle Rosatöne. Verschiedene Arten und Sorten und unterschiedliche Standortansprüche ermöglichen zudem den Einsatz in verschiedenen Ecken des Gartens. Die Kletterhortensie (Hydrangea anomala subsp. petiolaris) etwa kann mit ihren starken Haftwurzeln bis zu 20 Meter an einer Hauswand oder einem Baum hochwachsen. Hortensien punkten mit guter Winterhärte.

Standort

schattig bis halbschattig

Wasserbedarf

hoch

Winterhärte

winterhart

Wuchshöhe

1-20 m, je nach Sorte
Blüte/Attraktivitätszeitpunkt

VI-IX




Die großen kugeligen oder abgeflacht-kranzförmigen Blütenstände machen Hortensien nicht nur optisch ansprechend, sondern locken auch viele Insekten an – sofern sie nicht ausschließlich aus sterilen Blüten bestehen, wie die Ballhortensien. Von der bekanntesten aller Hortensien, der Gartenhortensie (H. macrophylla), gibt es zahllose Sorten, die in zwei Gruppen eingeteilt werden: die Ballhortensien mit ihren ballförmigen Blütenständen aus überwiegend auffälligen sterilen Blüten und die Teller- oder Lacecap-Hortensien (engl. lacecup = Spitzenhäubchen) mit ihren flachen, teller- oder schirmförmigen Blütenständen und einem Kranz attraktiver steriler Randblüten. Ein besonderer Blickfang ist die Schneeballhortensie (H. arborescens): Die großen weißen Blütenbälle der Sorten ‘Annabelle‘ und ‘Incrediball‘ mit bis zu 30 Zentimetern Durchmesser sind spektakulär. Die Wildart der Schneeballhortensie mit ihren deutlich kleineren Blütenbällen war übrigens die erste Hortensie, die um 1736 in Europa eingeführt wurde.


Standort

Die meisten Hortensien bevorzugen schattige bis halbschattige Plätze. So z.B. die Gartenhortensien (H. macrophylla-Sorten), sie sind der ideale Farbgeber für schattige Gartenbereiche. Die Rispenhortensie (H. paniculata) hingegen kommt auch auf vollsonnigen Standorten zurecht, sie muss nur gut mit Wasser versorgt sein. Auch hier gibt es Sorten, die leicht ins Rosa gehen, wie die Sorte ‘Vanille-Fraise‘. Hortensien sind sogenannte Starkzehrer und brauchen ausreichend Nährstoffe und Wasser, was auch der botanische Gattungsname Hydrangea (griech. hydor = Wasser) andeutet. Zum Düngen empfiehlt sich spezieller organischer Hortensiendünger im Frühling und zweimal im Sommer. Notwendig ist in jedem Fall ein lockerer, humusreicher und feuchter sowie leicht saurer Boden mit pH-Werten zwischen 4,5 (intensiv blau) und 7,3 (rein rosa). Wichtig: Erst pH-Werte unter 5,2-5,4 machen die Blüten blau. Will man hingegen rosarote Blüten, muss der pH-Wert des Bodens höher als 5,5-6 liegen (ggfs. Kalk hinzugeben). Bläuen kann man übrigens nur rosarote Blüten – weiße Blüten bleiben weiß. Zur Blaufärbung trägt neben dem sauren Boden auch die Gabe von Aluminium-Sulfat (Alaun, erhältlich in Apotheken) bei.

Pflege und Schnitt

Obwohl Hortensien als pflegeleicht gelten, können ihnen einige Schädlinge und Krankheiten zusetzen, darunter Spinnmilben, Blattläuse, Thripse und Dickmaulrüssler, ebenso wie verschiedene Pilzkrankheiten, etwas Mehltau, Grauschimmel und Blattfleckenkrankheit. Wenn die Blattadern grün bleiben, während das Blattgewebe dazwischen heller wird, liegt ein Eisenmangel vor, der durch die Zugabe von Eisendünger ausgeglichen werden kann. Im Herbst oder Winter (bei rauem Klima erst im Frühjahr!) können Hortensien geschnitten werden. Dabei erfolgt eine Kürzung bis auf zwei bis drei Augen je Trieb, bei zu dichtem Wachstum können ältere Triebe entfernt werden. Aber Achtung: Es gibt auch Sorten, die am zweijährigen Holz blühen!